Die Show bestand aus zwei Teilen, wobei sich dies in mehreren Fällen als großer Fehler dargestellt hat. Obwohl Davies nur akustische Gitarre spielt wird es in Teilen sehr laut, z.B. in Bournemouth schrie Davies den "20th Century Man" so brutal heraus, wie es selbst langjährige Fans kaum kannten.
Die Songfolge wurde von Konzert zu Konzert ein wenig modifiziert. Während in Cambridge noch "Get Back In Line" und "Autumn Almanac" gespielt wurden, gab es in Cardiff das altgediente "Victoria" (mit Storyteller-Einleitung) sowie "Set Me Free". In Bournemouth dann noch ein überraschendes "Harry Rag" (auf Zuruf) sowie ebenfalls auf Zuruf ein paar Verse von "Alcohol" in Basingstoke. Highlights der Show sind die beiden neuen Songs "Morning After" und "That's That", aber auch Kinks-Songs wie "To The Bone" und "20th Century Man" kommen mit der neuen Band voll zur Geltung. Allerdings scheint Ray Davies wirklich wieder an alte Zeiten anknüpfen zu wollen und so gibt es nicht nur das vom Publikum herbeigesehnte "Lola" sondern auch entbehrliche Gassenhauer wie "Low Budget". Davies wirkt dabei durchtrainiert und ist im Gegensatz zu seinem Bruder schlank. Die Performance erinnert an alte Kinks-Zeiten und er will wohl vertuschen, dass er bereits scharf auf die 60 zumarschiert.
Nach meiner Rückkehr aus England und Wales übernehme ich (Helge) wieder die Website, die Thomas Bartoldus während meiner Abwesenheit dankenswerterweise betreut hat. Er hat wirklich gute Arbeit gemacht!
Normalerweise hätte hier schon seit Dienstag mein Review stehen sollen, das ich nach dem Konzert in Cardiff geschrieben hatte, aber ich wähnte es im Nirvana verschwunden. Es tauchte wieder auf und hier ist es nun, (fast) unbearbeitet und unter Eindruck der Show an einem gräßlichen Regentag und im Internet-Café für 3 Pfund (bei 1 Pfund à 15 Minuten) geschrieben.