Wiederum wurde gewechselt, zunächst die Plattenfirma
und dann Bassist und Keyboarder. Es kam kurzzeitig ein gewisser Andy Pyle,
der mit John Gosling schon 1978 die Band wieder verlassen sollte woraufhin
Jim Rodford und Gordon Edwards die Band verstäkten, letzterer wurde
dann aber 1979 wieder rausgeschmissen, da er nicht zu den Aufnahmen von
"Low Budget" erschienen war woraufhin Ian Gibbons die Band verstärken
sollte, ein guter Griff.
Clive Davis, Ex CBS-Chef hatte mit den schon abgeschrieben Kinks einen
guten Fang gemacht, denn nun wurde wider einmal eine Umorientierung vorgenommen
und man produzierte und musizierte wieder für das Publikum. "Sleepwalker"
(1977) und "Misfits" (1978) waren hervorragende Resultate aus dieser Zeit
mit komplexen aber eingängigen und textlich anspruchsvollen Songs
wie "Life On The Road" oder "Live Life". Die Orientierung erfolgte nunmehr
noch mehr auf die USA und so wurde "Low Budget" ein Album mit sehr viel
Stadionrock-Clichées und wenig Tiefgang (außer vielleicht
"A Gallon Of Gas" und "A Little Bit Of Emotion") aber prädestiniert
für den Markt und so wurde es das erfolgreichte Studioalbum der Band
in den Staaten.
The Kinks '78: Avory, D.Davies, R.Davies, Rodford,
Edwards
Labour Of Love
Es folgte ein Doppelalbum, das die Livequalität
der Band rüberbringen sollte, was nur bedingt gelang, da Ray Davies
ein wenig zu sehr an den Reglern saß und in manchen Fällen diese
Platte ihrem Live-Charme raubte, alles in allem war die Domäne der
Kinks erkennbar: die Bühne. Albrecht Metzger, der Rockpalast Moderator
der 80er, erzählte mir mal von einem Kinks Konzert von 1978 (glaube
ich) auf dem die "Ramones" Vorband waren. Er meinte, die Kinks waren härter
und das will was heißen. Zu sehen im übrigen auch in Deutschland
zu der Zeit und gelegentlich auch wieder im Fernsehen, denn der Rockpalast
von 1982 bringt viel von den Kinks in den beginnenden Achzigern rüber.
Innerhalb der Band wuchsen die Querelen jedoch immer stärker.
Dave Davies sah sich nicht zu Unrecht in den Hintergrund gedrängt
und nahm drei Platten auf, die fast alle ziemlicher Müll sind und
deswegen auch kaum Erfolg hatten. Mick Avory konnte die ständigen
Streitrereien mit Dave und die Rivalität der beiden Brüder nicht
mehr ertragen und stieg aus, ihn ersetzte Bob Henrit, ein sehr guter Drummer
dem aber doch ein wenig das Charisma zu fehlen scheint. Zu allem Überfluß
befand sich die Band auch wieder auf dem Weg nach unten auf der Erfolgsleiter,
"Come Dancing" von "State Of Confusion" sollte der letzte größere
Hit sein - bis heute.